Hallenboccia
Inklusion hat eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung bekommen. Jeder Mensch soll die Möglichkeit haben, sich vollständig und gleichberechtigt am Sport zu beteiligen. Boccia bietet dafür beste Voraussetzungen.
Boccia ist die italienische Variante des Boule-Spiels, bei dem es darum geht, seine eigenen "großen" Kugeln möglichst nah an eine kleinere Zielkugel (Pallino) zu setzen (platzieren) bzw. die gegnerischen Kugeln vom Pallino wegzuschießen (Raffa oder Volo).
Neben dem normalen Kugel "rollen" gibt es auch zwei verschiedene Wurfarten:
* Beim Raffa-Wurf muss die Kugel mindestens über die D-Linie (etwa 7-8 m vom Abwurfpunkt entfernt) geworfen werden. Der Spieler muss ansagen, welche Kugeln (Pallino oder Punktkugel) er treffen will.
* Beim Volo-Wurf, bei dem ebenfalls das Ziel angesagt werden muss, darf die Kugel nur einen begrenzten Teil des Bodens berühren und darf maximal 40 cm vor der Kugel aufkommen.
Geschichte des Boccia-Sports
Eine der ältesten Sportarten der Welt!
Kugel-Sportarten gibt es schon seit mehreren tausend Jahren. Boccia selbst ist bereits durch Grabzeichnungen aus dem alten Ägypten historisch belegt.
Die griechischen Ärzte Hypokrates und Galeno schrieben dem Sport sogar eine gesunde Wirkung zu. Und auch im alten Rom wurde das Boccia-Spiel betrieben. Kaiser Augustus wird als passionierter Spieler genannt. In dieser Zeit wurde mit Kokosnüssen und Kugeln aus Olivenholzwurzeln gespielt. Boccia verbreitete sich rasch in ganz Europa und wurde zu einem der beliebtesten Freizeitvergnügen.
Die Wiege des klassischen italienischen Boccia ist das Piemont mit Turin als Zentrum. Hier wird 1873 der erste Verein "Cricca Bocciofila dei Martin" gegründet. Und ebenfalls in Turin gibt die "Unione Bocciofila" 1904 verbindliche Regeln für das bis dahin freie Spiel "al libero" heraus (also nach freien Regeln und ohne Schiedsrichter).
Boccia ist die italienische Variante des Boule-Spiels, bei dem es darum geht, seine eigenen Kugeln möglichst nah an eine kleinere Zielkugel (Pallino) zu setzen (platzieren) bzw. die gegnerische Kugeln vom Pallino wegzuschießen (Raffa oder Volo).
In Deutschland wurde Boccia besonders durch den ehemaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer populär, der in Wochenschauen beim Boccia-Spiel im Urlaub gezeigt wurde. In der Folgezeit kam ein Freizeitspiel mit wassergefüllten Kugeln auf den Markt, das mit dem eigentlichen Boccia-Spiel nichts gemeinsam hat.
Boccia wird mittlerweile auch als Präzisionssport bezeichnet. Heute ist der Boccia-Sport weltweit organisiert im CBI, europaweit in der EBA und deutschlandweit im BBD. In Europa spielen rund 2 Millionen Menschen Boccia. Dem BBD gehören heute 10 Vereine im süddeutschen Raum an, die professionell Turniere und Meisterschaften austragen.